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Myth Or Reality
Minotaurus
www.minotaurus-metal.com

Minotaurus: „Myth Or Reality“
Celtic Folk Metal
VÖ-Datum: 15. November 2004
Label: Curzweyhl
Vertrieb: Roughtrade
Best. Nr. 354.5020.2

Info:

Fünf Jahre nach ihrer Debüt-CD „Path Of Burning Torches“ und zwei nach ihrer unplugged-Maxi „The Silent Cave“ veröffentlichen Minotaurus endlich ihren zweiten Longplayer. „Myth Or Reality“ bietet zehn Stücke keltisch inspirierten Folkmetals, die im Vergleich zu ihren Vorgängern noch einmal deutlich an Qualität und Ausdrucksstärke gewonnen haben. Als Sahnehäubchen gibt es den sehr gelungen Videoclip „Warrior Hearts“ oben drauf.

„Wir haben in den letzten Jahren wesentlich mehr zusammengefunden und uns dadurch beim Songwriting und Komponieren besser ergänzen und verstehen können“, erklärt Sänger Oliver Klump den Fortschritt. Das ist recht bescheiden formuliert, denn auch handwerklich haben die Recken aus Aschaffenburg zugelegt und beweisen mit ihren Stücken mehr als „nur“ Verständnis füreinander.

Der Minotaurus ist ein Menschen fressendes Ungeheuer mit Menschenleib und Stierkopf aus der griechischen Mythologie. Wieso haben die Jungs, die musikalisch eher in den Gewässern der Nordsee, rund um die britischen Inseln und vor Frankreichs Küste, heimisch sind, eine mediterrane Sagengestalt als Bandnamen gewählt?

„Weil unsere Musik von Anfang an mit Mythen, Legenden, Sagen und Fantasy Storys zu tun haben sollte“, erläutert Oliver. „Mit der Zeit stellte sich heraus, dass uns die keltische Musik am meisten zusagte und dass wir dieses Konzept am besten umsetzen konnten, wenn wir uns von Irish Folk und mittelalterlichen Klängen inspirieren ließen. Wobei uns die Faszination für Mythen und Legenden aus allen Teilen der Welt erhalten blieb, insbesondere für die Sage um den Halbgott Minotaurus, der ins Labyrinth gesperrt wurde.“

Mit dem Albumtitel wollen Minotaurus die Aufmerksamkeit auf die alten, jedoch nicht veralteten Lehren aus Legenden und Mythen lenken, die ihrer Ansicht nach helfen können, uns in der schnellen und gierigen Gesellschaft wieder auf das Wesentliche zu besinnen und uns ein wenig Magie und Fantasy zu bewahren.

Entsprechenden Inhalts sind dann auch ihre Lieder. „My Song For Scotland“ zum Beispiel handelt von der letzten Schlacht, die Schottland gegen eine übermächtige englische Armee (und damit auch seine Unabhängigkeit) verlor. „Battlehymn“ ist ein Schlachtgesang, der den Zusammenhalt derer stärken soll, die den Kopf hinhalten für die Großen und Mächtigen: Haltet zusammen, stärkt euren Rücken und macht das Beste daraus. Letzten Endes bringt die Machtgier der Herrscher nur sinnloses Verderben – doch manchmal fällt es auf jene zurück, die den Samen säten. Manche Songs entspringen aber auch einfach nur der regen Fantasie der Bandmitglieder.

Mit „Warrior Hearts“ haben Minotaurus den Titelsong für den Fantasy-Film Kriegerherzen geschrieben, der Anfang 2005 auf DVD erscheinen wird. Im Gegenzug produzierte die Filmfirma (LaGARAFA) ihren gleichnamigen Videoclip, der alle Zutaten für eine gute Fantasy-Story enthält: ehrenhafte Ritter, geheimnisvolle Landschaften, eine schöne Maid und Bösewichter ...

„Da konnten wir nicht widerstehen“, schmunzelt Volker.


Nun aber zur Musik.

Der Opener „Princess Of Destruction“ lädt mit seiner feuchtfröhlichen, aus mehreren Kehlen erklingenden Melodie sofort zum Mitmachen ein. Etwas Trägere werden spätestens von den kraftvollen mehrstimmigen Metalgitarrenriffs animiert.

„Legion Noir“ beginnt mit gezupften Saiten etwas nachdenklicher, legt dann aber ein umso rockigeres Brett vor: eine schöne Metal-Breitseite mit eingängigem Refrain, schönem Gitarrensolo und einigen überraschenden Wendungen.

„Winter Of Dreams“ treibt die mit dem Opener begonnene Party weiter: Packende Härte, vermählt sich endgültig mit ausgelassener Geselligkeit.

Minotaurus können aber auch anders. „Peaceful Kingdom“ ist eine schöne melancholische Ballade mit 12-String- und anderen Gitarren und wunderbaren mehrstimmigen Gesangsparts, die sofort Bilder von verträumten Schlössern, saftigen Hügeln und lieblichen Hofdamen mit Schleier herauf beschwören.

Besagte „Battlehymn“ und „Warriorhearts“ sind mit sieben bzw. über neun Minuten Spiellänge die zentralen Stücke des Albums. Sie bieten erstmals epische Breite, nehmen sich Zeit für atmosphärische Einleitungen und bauen darauf spannende und ereignisreiche Handlungen auf, die in jeweils fulminanten Finales enden.

Bleibt nur zu wünschen, dass der erstarkte Minotaurus seine nächste CD etwas schneller aus seinem Labyrinth heraus führt ...

Besetzung:

Oliver Klump (vocals & backing vocals)
Reiner Zumkeller (guitar & backing vocals)
Thomas Mayer (guitar)
Uwe Elbert (bass)
Markus Kullmann (drums)

Diskografie:

1. „The First Labyrinth“, April 1997 (Maxi-CD)
2. „Dragonbone Throne“, März 1998 (Maxi-CD)
3. „Path Of Burning Torches“, November 1999 (CD)
4. „Carnyx“, Juni 2001 (Maxi-CD)
5. „The Silent Cave“ (Unplugged), Dezember 2002 (Maxi-CD)
6. „Myth Or Reality“, Oktober 2004 (CD)

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